Bulimie

Die Bulimie (wissenschaftlich „Bulimia nervosa“) wird umgangs-sprachlich auch als „Ess-/Brechsucht“ bezeichnet. Kennzeichen der Bulimie sind wiederkehrende Essanfälle, bei denen die Betroffenen innerhalb kurzer Zeit große Mengen an Nahrung zu sich nehmen. Während eines solchen Essanfalls erlebt die Person meist das Gefühl, keine Kontrolle mehr über das Essen zu haben. Auf die übermäßige Nahrungsaufnahme folgt in der Regel eine kompensatorische Maßnahme, mit dem Ziel, die befürchtete Gewichtssteigerung zu verhindern. Die häufigsten Formen von Gegenmaßnahmen sind Erbrechen, Diäthalten, übermäßiges Sporttreiben sowie die Einnahme abführender oder entwässernder Medikamente.
Viele Betroffene berichten, nach einer Diät unabsichtlich in das bulimische Essverhalten gerutscht zu sein. Der Beginn liegt dabei häufig im frühen Erwachsenenalter. Wenngleich die Zahl der essgestörten Männer stetig steigt, handelt es sich bei den Betroffenen doch meist um Frauen mit Normalgewicht. Bekannt ist, dass 1 bis 3% aller Frauen unter Bulimie leiden, wobei die Dunkelziffer vermutlich sehr viel höher liegt. Bei anhaltender Symptomatik wird das Selbstwertgefühl zunehmend mehr an Figur und Gewicht geknüpft. Da diese in der Regel nicht den überhöhten Erwartungen entsprechen, ist meist ein massiver Verlust des Selbstwertgefühls sowie daraus resultierende depressive Zustände die Folge.